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Über Zerstörung und Wiederaufbau

Wer kennt sie nicht diese tollen Bilder aus dem Fernsehen von Bagan und den Heißluftballons die über dieses riesige Pagodenfeld fast lautlos schweben... Ganze Herrscharren von Touristen zieht es jährlich fast magisch an, ob mit dem Fahrrad, E Bike-Motorroller oder ganz romantisch sogar mit einer Pferdekutsche, Bagan ist ein muss für jeden Burma Reisenden ...

Wollt Ihr die Wahrheit darüber wissen was da wirklich so abgeht? Wir waren fast sprachlos deswegen, soviel schon mal vorab....Jetzt werdet Ihr euch sicherlich fragen: WAS zum Henker bitte kann eigentlich über diese schöne alte historische Königstadt mit ihren über 3000 alten Sakralgebäuden aus Ziegelstein denn negatives zu berichten sein??? Dann lest bitte nochmal GENAU was ich gerade eben geschrieben habe... Die größte Lüge ist schon das von den über 3000 Pagoden und Tempeln nur ein minimaler Bruchteil tatsächlich auch ALT ist...

Im Jahr 1975 und 2016 gab es zwei schwere Erdbeben mit mehr als 6,5 auf der Magnitudenskala.... Mittlerweile werden ganze Tempel, die beim Beben einstürzten und teilweise abgetragen wurden, aus neuen Ziegeln und Beton wiederaufgebaut, andere vollständig neu errichtet. Historische Baupläne und Stilrichtungen werden dabei kaum beachtet. Die Baumaßnahmen der herrschenden Generäle haben vor allem Symbolcharakter. Sie sollen der Bevölkerung ihre Frömmigkeit demonstrieren und ihre Regierungsgewalt in eine Linie mit den großen Herrschern der Bagan-Zeit stellen... So leicht Größenwahnsinnig scheinen die ja schon irgendwie zu sein, die lieben Herren Generäle wenn ihr mich fragt... Und jetzt dürft ihr gerne noch raten von wem diese ganzen Gebäude teilweise wieder aufgebaut wurden... Ja genau, von Zwangsarbeitern... Für schlappe 300 bis 400 US Dollar kann man sich gerne dann das "Neubaugebiet" von oben im Heißluftballon anschauen...

Die zweite Pagode die wir erst in Burma besichtigt haben... Ein alter Tempel der "restauriert" wird mit original Wandmalereien. Am späten Nachmittag öffnete uns nochmal der Schlüsselmeister und plauderte aus dem Nähkästchen...
Die zweite Pagode die wir erst in Burma besichtigt haben... Ein alter Tempel der "restauriert" wird mit original Wandmalereien. Am späten Nachmittag öffnete uns nochmal der Schlüsselmeister und plauderte aus dem Nähkästchen...

BILD LINKS: Beim nächsten Anstrich bekommt Buddahs Gewand wahrscheinlich eine andere Farbe...

BILD RECHTS: Der Schlüsselmeister war auch Künstler und stellt Sandbilder her, der Tempel diente Ihm als Atelier...